Helmkrautwurzel

Helmkrautwurzel

Die Helmkräuter (Scutellaria) sind eine Pflanzengattung, die bis zu über 400 verschiedene, weltweit verbreitete Arten umfasst. Die bekannteste Art ist jedoch das Baikal-Helmkraut (Scutellaria baicalensis). Diese Art kommt im nördlichen Ostasien vor und wächst somit in Teilen Sibiriens, Mongolais, in China, Korea und Japan. Das Kraut besitzt aufrecht wachsenden Sprossen, die gereiht schöne lila Blüten haben, doch Verwendung findet hauptsächlich die Wurzel. Was genau diese Unterart so besonders macht ist, dass sie die am meisten gesammelte Heilpflanze für traditionelle chinesische Medizin ist. Traditionell wird sie als Heilpflanze vielseitig eingesetzt, bei Infektionskrankheiten, Rheuma, Arrhythmie, Bluthochdruck und Lungenentzündung eingesetzt. Im Vergleich zu anderen Heilpflanzen wie Echinacea oder Ginseng zeichnet sich das Baikal-Helmkraut durch seine starke antivirale und entzündungshemmende Wirkung aus 

 

In einer Studie zeigte ein Inhaltstoff der Pflanze eine krampflösende und beruhigende Wirkung, was zu einem verbesserten Schlaf der untersuchten Mäuse führte. Doch nicht nur auf das Nervensystem hat das Kraut einen Einfluss.  

Das Hauptmerkmal seiner medizinischen Anwendung, ist der Einfluss auf das Immunsystem. Denn das Baikal-Helmkraut wirkt antiallergen, entzündungshemmend, antiviral und antibakteriell. Sehr viele Untersuchungen deuten auch auf vielseitige, antitumor Wirkungen hin. Insbesondere gegen Darm-, Brust- sowie Gebärmutterhalskrebs wurden vielversprechende Beobachtungen gemacht. Dabei sind Darm- und Burstkrebs die zwei häufigsten Krebsarten, die bei Frauen auftreten. Daher hat die Forschungen ein besonderes Interesse an der Untersuchung von Helmkraut. 

Die wichtigsten Inhaltstoffe der Pflanze sind Wogonin und Baicalein, die beide in der Forschung genauer untersucht werden, da sie potentielle Möglichkeiten für neue Medikamente gegen beispielsweise Autoimmunerkrankungen oder Krebs bieten. Wogonin soll dabei bei Forschungen sogar ergeben haben, Zelltod bei Krebszellen auszulösen, aber gesunde Zellen unberührt zu lassen. 

Für Frauen ist besonders interessant, dass von Komponenten der Pflanze vermutet wird, dass diese gegen Schwangerschaftsbezogenen Krankheiten wie Schwangerschaftsdiabetes helfen könnten und auch präventiv gegen Früh- sowie Fehlgeburten sein könnten. 

 

 

Mögliche Nebenwirkungen 

Helmkrautwurzeln sind generell gut verträglich, außer es liegen Unverträglichkeiten vor, die zu Magenbeschwerden führen können. In sehr seltenen Fällen und meist in Kombination bei einer Einnahme von anderen Kräutern, wurden Leberschäden beobachtet durch Helmkräuter. 

 

Literatur: 

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