
Melisse
Herkunft und Geschichte:
Die bekannteste und meistverwendete Melisse, ist die Zitronenmelisse (Melissa officinalis). Die Zitronenmelisse stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum und Westasien. Mittlerweile wird sie auch in Mittel-, West- und Osteuropa angebaut. Die Zitronenmelisse ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die bis zu 90 cm hochwachsen kann. Ihre Blätter sind oval, gezackt und haben eine weiche, filzige Textur. Im Sommer erscheinen kleine, weiße oder blassgelbe Blüten, die für Bienen und andere Bestäuber attraktiv sind. Melisse bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und gut durchlässigen Boden. Schon bei den Griechen und Römern galt Melisse als Heilpflanze. Im Mittelalter wurde sie nach Deutschland gebracht und vorerst in Klostergärten, später auch in Bauerngärten angebaut. Wie der Name auch vermuten lässt, haben Melissenblätter einen zitronenartigen Geruch. Dadurch eignet die Pflanze sich neben dem Einsatz in Nahrungsergänzungsmitteln auch wunderbar als Komponente im Tee, wo sie beruhigend verdauungsfördernd wirken soll. Melisse wird dank seinem Aroma in der Küche auch außerdem gerne zum Würzen von Süßspeisen und Getränken genutzt. Auch in der Parfümerie wird das Aroma genutzt.
Allgemeiner Text:
Traditionell wird Melisse bei Magen-Darm-Beschwerden sowie Einschlafproblemen verwendet, da dem enthaltenen ätherischen Öl, in der Pflanzenheilkunde beruhigende und angstlösende Eigenschaften zugeschrieben werden. Melisse enthält verschiedene Wirkstoffe wie Rosmarinsäure, Terpene und Flavonoide. Rosmarinsäure hat entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften, während Terpene zur beruhigenden Wirkung der Pflanze beitragen. Die Volksmedizin nutzt Melisse auch für Erkältungskrankheiten und Kreislaufschwäche. Die bekannteste und häufigste Verwendung der Melisse ist jedoch gegen Insomnie, Schlaflosigkeit.
Die momentane Forschungsgrundlage bestätigt auch den wahrscheinlich angst-, stresslösenden und antidepressiven Effekt der Pflanze. Auch eine neuroprotektive Wirkung der Pflanze wird vermutet, da sie antioxidativ ist und somit vor oxidativen Schäden schützen könnte, die zu neurologischen Störungen führen wie beispielsweise Alzheimer. So wurde in einer neulichen Studie ein geringerer kognitiver Verfall bei älteren Menschen gefunden im Vergleich zur Kontrollgruppe, die keinen Melissenextrakt bekamen über Jahre.
Weitere biologische Eigenschaften, die der Melisse zugeschrieben werden, sind, dass es antiviral (gegen beispielsweise Herpes, HIV, SARS-CoV-2 und Influenza), antibakteriell, entzündungshemmend und damit schmerzlindernd ist. Auch bei gereizten Hautbildern könnte der antioxidative Effekt bei äußerer Anwendung Vorteile bringen. So wurde in Studien gefunden, dass sich durch Melissenextrakt weniger kleine Kapillare bildeten, die Haut durch weniger Wasserverlust hydrierter blieb und entzündliche Rötungen weniger wurden.
Weitere Texte:
Nutzen für die Bienen
In der Antike wurde bereits bemerkt, dass der Duft der nektarreichen Pflanze Bienen anlockt. Der Begriff Melisse leitet sich aus dem griechischen Wort für Honigbiene ab. Da sie Bienen anzuziehen scheint, wurde die nektarhaltige Pflanze auch früher in Bienenhäusern verwendet und eignet sich optimal als Bienenweide. Sie wird als solche auch angebaut und hilft damit dem Überleben der Bienen.
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NRV* |
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80 mg pro 1 Kapsel (Tagesration) |
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*Nutrient Reference Value = Prozentsatz des Referenzwertes nach Anlage XIII der Lebensmittelinformationsverordnung VO (EG) Nr. 1169/2011.
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Literatur:
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