Meerrettich

Meerrettich

Herkunft und Geschichte: 

Der Meerrettich (Armoracia rusticana) ist bekannt durch die Verwendung seiner Wurzel in den Küchen als Gemüse und Gewürz. Ursprünglich aus Ukraine und dem europäischen Teil Russlands stammend, verbreitete er sich schon sehr früh weltweit. In einigen Reichen in der Antike, in Deutschland wurde er erst zum Mittelalter angebaut. Doch nicht nur in der Küche wurde er verwendet, denn schon damals wurden die medizinische Bedeutung des Meerrettichs klar. So entwickelte sich sogar der damalige Aberglaube, eine Halskette aus Meerrettich hätte heilende Kräfte. Zu den damaligen Zeiten wurde er verwendet gegen Skorbut, Vergiftungen, Fieber und Verdauungsbeschwerden. In der asiatischen Medizin wurde er auch für seine schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Auch in der jüdischen Tradition spielt Meerrettich eine Rolle, insbesondere während des Pessach-Festes als Symbol für die Bitterkeit der Sklaverei in Ägypten. In Ländern außerhalb Japans wird Meerrettich auch oft als Ersatz für echten Wasabi genutzt. 

 

Allgemeiner Text: 

Traditionell wird Meerrettich gegen bakterielle Infektionen der Atemwege und bei Harnwegsinfektionen eingesetzt. Grund dafür sind die in der Pflanze enthaltenen Isothiocyanate, auch Senföle genannt. Sie sind für den charakteristischen Geruch und Geschmack von Gemüse wie Kohlrabi, Radieschen und Meerrettich verantwortlich. Diese Isothiocyanate verleihen dem Meerrettich antibakterielle Eigenschaften, auch gegen bekannte Krankheitserreger wie E. coli, Salmonellen und Staphylokokken. Die Isothiocyanate in Meerrettich, wie z.B. Benzylisothiocyanat (BITC), haben zusätzlich zu den antibakteriellen Eigenschaften, auch antivirale und antimykotische Wirkung. 

Meerrettich wirkt bei Bakterienbefall auch entzündungshemmend, was eine zusätzliche Linderung bei Infektionen bietet. In einer Studie zeigte Meerrettichextrakt eine Verbesserung der Bronchitissymptome bei den Probanden. Die entzündungshemmende Wirkung erstreckt sich auch auf die Neuronen im Gehirn. Einige der im Meerrettich enthaltenen Wirkstoffe besitzen darüber hinaus neuroprotektive Eigenschaften, was das Gemüse zu einem potenziellen Präventionsmittel gegen neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Demenz und Parkinson machen könnte.  

Darüber hinaus besitzt Meerrettich antioxidative Eigenschaften, die in Experimenten die Fähigkeit zeigten, Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.    

  

  

Meerrettich hat einen hohen Gehalt an Vitamin C, das in unserem Körper als Antioxidans wirkt und somit das Immunsystem zusätzlich unterstützt. Auch andere Nährstoffe wie Natrium, Kalium und Calcium sind in größeren Mengen enthalten. Auch B-Vitamine, die für die Nervenfunktion und den Energiestoffwechsel wichtig sind, sind enthalten. Zudem liefert er Ballaststoffe, die eine gute Verdauung unterstützen. 

 

Weitere Texte: 

Vorsicht bei Einnahme 

Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen oder einer Schilddrüsenüberfunktion sollten vor dem Verzehr ihren Arzt konsultieren 

 

Welche AgilNature® Produkte enthalten Meerrettichextrakt? 

Produkt 

Menge 

NRV* 

DetoxAgil  

100 mg pro 6 Kapseln (Tagesration) 

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*Nutrient Reference Value = Prozentsatz des Referenzwertes nach Anlage XIII der Lebensmittelinformationsverordnung VO (EG) Nr. 1169/2011. 

** Keine Empfehlung vorhanden. 

 

Literatur: 

  1. "Nutrient content of prepared horseradish per 100 g". FoodData Central, US Department of Agriculture. 1 April 2018. https://fdc.nal.usda.gov/fdc-app.html#/food-details/173472/nutrients (abgerufen am 17.01.2024) 

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  1. Manuguerra S, Caccamo L, Mancuso M, Arena R, Rappazzo AC, Genovese L, Santulli A, Messina CM, Maricchiolo G. The antioxidant power of horseradish, Armoracia rusticana, underlies antimicrobial and antiradical effects, exerted in vitro. Nat Prod Res. 2020 Jun;34(11):1567-1570.   

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  1. Lee TH, Yoon DH, Park KJ, Hong SM, Kim M, Kim SY, Kim CS, Lee KR. Neurotrophic phenolic glycosides from the roots of Armoracia rusticana. Phytochemistry. 2023 Dec;216:113886.   

  1. Lee TH, Khan Z, Kim SY, Lee KR. Thiohydantoin and Hydantoin Derivatives from the Roots of Armoracia rusticana and Their Neurotrophic and Anti-neuroinflammatory Activities. J Nat Prod. 2019 Nov 22;82(11):3020-3024. 

  1. Henklewska, M., Pawlak, A., Li, R. F., Yi, J., Zbyryt, I., & Obmińska-Mrukowicz, B. (2021). Benzyl Isothiocyanate, a Vegetable-Derived Compound, Induces Apoptosis via ROS Accumulation and DNA Damage in Canine Lymphoma and Leukemia Cells. International journal of molecular sciences, 22(21), 11772. 

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