Knoblauch

Knoblauch

Herkunft und Geschichte

Der allseits bekannte Knoblauch (Allium sativum) gehört zur Gattung der Lauchgewächse. Die essbare Knolle wird seit Jahrtausenden in allen Küchen der Welt verwendet, stammt aber ursprünglich aus Süd- und Zentralasien sowie aus dem Iran. Sie ist eine hervorragende Quelle für schwefelhaltige Verbindungen wie Alliin, die unser Körper zum Beispiel für den Aufbau von Proteinen dringend benötigt. Einige Verbindungen entstehen erst bei Schneiden oder Erhitzen des Knoblauchs. Diese Verbindungen sind auch der Hauptgrund für den scharfen Geruch und Geschmack des Knoblauchs. 

Neben dem Einsatz in der Küche, wurde der Knoblauch traditionell von Menschen in vielen Teilen der Welt für gesundheitliche Zwecke verwendet, unter anderem von den Ägyptern, Griechen, Römern, Chinesen und Japanern, betitelt als “Alleskönner”. Dieser Ruf resultiert aus seinen zahlreichen medizinischen Anwendungen im Laufe der Geschichte. Daraus entwickelten sich auch der ganze Aberglaube um den Knoblauch, der besagt, dass er vor dem Bösen wie Dämonen und Vampiren schützen könne. 

 

 

Knoblauch ist eine Quelle für wichtige Vitamine wie Vitamin C und B6 und enthält Mineralien wie Selen und Mangan. Außerdem liefert Knoblauch Ballaststoffe, die für eine gesunde Verdauung wichtig sind 

Wie es dem Namen Alleskönner gerecht wird, werden dem Knoblauch in der traditionellen Medizin viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Zu diesen zählen antikarzinogene, antioxidative, antidiabetische, nierenschützende, antiatherosklerotische, antibakterielle, antimykotische, antiparasitäre und blutdrucksenkende Eigenschaften. Knoblauch ist auch für seine immunmodulatorische und entzündungshemmende Wirkung bekannt. In vielen Kulturen ist er deshalb bei Erkältungskrankheiten sehr beliebt. 

Die antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften wurden in einer Studie untersucht, bei der verschiedene Werte von Radfahrern nach einer 40 km Tour beobachtet wurden. Dabei stellte man fest, dass eine zusätzliche Knoblaucheinnahme zwar nicht die Performance verbesserte, aber trainingsinduzierten entzündliche Werte senkte, sowie die Muskelschädigung nach dem Training schwächte. 

 

Was aus Studien jedoch nachweislicher hervor geht ist, dass Knoblauch viele Herzschützende und anti-atherosklerotische (was einer Verengung der Arterien entgegenwirkt) Eigenschaften besitzen könnte. Durch beispielsweise beobachtete Senkung der Gesamtkonzentration an Blutfett, Hemmung einer Thrombozytenaggregation und Senkung des Blutdrucks. Dies zusammen könnte das Risiko von Herzerkrankungen senken. Genauere Erforschungen sind jedoch noch notwendig und Vorteile für das Herz-Kreislauf-system sind in der Forschung gerade der Hauptfokus in Bezug auf Knoblauchsupplementation. Auch bei Erkrankungen wie Diabetes werden Vorteile vermutet, da beobachtet wurde, dass Inhaltstoffe im Knoblauch die Sensitivität der Zellen für Insulin erhöhten und eine höhere Insulinausschüttung auslösten, was insgesamt zu einer Senkung des Blutzuckers führt.  

 

 

Mögliche Nebenwirkungen 

Die Einnahme von Knoblauch ist für Leute, ohne eine Unverträglichkeit, sicher. Bei Unverträglichkeiten so wie hohen Mengen auf leeren Magen, kann es zu Blähungen und Magen-Darm-Beschwerden kommen. Bei Anwendung auf der Haut kann es zu Verbrennungen kommen. Bei höheren Konzentrationen können auch schwerwiegerendere Symptome auftreten. Für ältere Menschen ist daher die empfohlene Menge an rohem Knoblauch 4 g pro Tag. 

 

Interaktionen 

Die Einnahme von Knoblauch ist für Leute, ohne eine Unverträglichkeit, sicher.  Es wird jedoch vermutet, dass Inhaltstoffe des Knoblauchs mit einigen Medikamenten interagieren könne. Daher wird Betroffenen ein Konsum von Knoblauch in Nahrungsergänzungsmitteln abgeraten. Das Risiko einer Blutung kann bei Einnahme gesteigert sein, daher sollte man bei einer gleichzeitigen Einnahme von Blutverdünnern wie Warfarin /Coumadin oder vor einer Operation vorsichtig sein. Auch kann Knoblauch die Effizienz einiges HIV Medikemts, Saquinavir, senken. 

 

 

 

Literatur: 

  1. "Garlic”. National Center for Complementary and Integrative Health, US National Institutes of Health. December 2020. https://www.nccih.nih.gov/health/garlic (Abgerufen am 22.01.2024)   
  2. El-Saber Batiha G, Magdy Beshbishy A, G Wasef L, Elewa YHA, A Al-Sagan A, Abd El-Hack ME, Taha AE, M Abd-Elhakim Y, Prasad Devkota H. Chemical Constituents and Pharmacological Activities of Garlic (Allium sativum L.): A Review. Nutrients. 2020 Mar 24;12(3):872.   
  3. Sobenin IA, Myasoedova VA, Iltchuk MI, Zhang DW, Orekhov AN. Therapeutic effects of garlic in cardiovascular atherosclerotic disease. Chin J Nat Med. 2019 Oct;17(10):721-728. 
  4. Shang A, Cao SY, Xu XY, Gan RY, Tang GY, Corke H, Mavumengwana V, Li HB. Bioactive Compounds and Biological Functions of Garlic (Allium sativum L.). Foods. 2019 Jul 5;8(7):246.   
  5. Valls RM, Companys J, Calderón-Pérez L, Salamanca P, Pla-Pagà L, Sandoval-Ramírez BA, Bueno A, Puzo J, Crescenti A, Bas JMD, Caimari A, Salamanca A, Espinel AE, Pedret A, Arola L, Solà R. Effects of an Optimized Aged Garlic Extract on Cardiovascular Disease Risk Factors in Moderate Hypercholesterolemic Subjects: A Randomized, Crossover, Double-Blind, Sustainedand Controlled Study. Nutrients. 2022 Jan 18;14(3):405. 
  6. Varade S, Nadella M, Hirake A, Mungase SB, Ali A, Adela R. Effect of garlic on the components of metabolic syndrome: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. J Ethnopharmacol. 2024 Jan 10;318(Pt B):116960.   
  7. Tsao JP, Bernard JR, Tu TH, Hsu HC, Chang CC, Liao SF, Cheng IS. Garlic supplementation attenuates cycling exercise-induced oxidative inflammation but fails to improve time trial performance in healthy adults. J Int Soc Sports Nutr. 2023 Dec;20(1):2206809. 
Veröffentlicht auf  Aktualisiert am