Herkunft und Geschichte
Die Passionsblume (Passiflora incarnata) stammt ursprünglich aus Südamerika. Als Heilpflanze wurde sie von Ureinwohnern Amerikas und auch in der brasilianischen Volksmedizin häufig genutzt als Beruhigungsmittel. Christliche Einwanderer in Südamerika gaben ihr in Anlehnung an den biblischen Leidensweg den Namen Passiflora (“Passion”) incarnata (“die Fleischgewordene”), da sie die Blüten mit den verschiedenen Symbolen der Passion Christi assoziierten. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Passionsblume auch in Europa als Zierpflanze eingeführt. Heute sind Indien, Florida, Italien und Spanien Hauptanbaugebiete für die Pflanze. Früchte, die aus einigen Arten der Pflanze gewonnen werden, sind die Maracuja und Passionsfrucht. Es ist auch als “König der Fruchstsäfte” bekannt, da es das Aroma von 130 verschiedenen Früchten enthält. Die Frucht der Blume enthält viele Mineralien sowie einen besonders hohen Vitamin C Gehalt.
Passionsblume findet sich oft in Teemischungen, aber auch Kapseln und Tabletten mit Passionsblumenextrakt. Auch wenn es heute weltweit über 530 Arten gibt, wird in Präparaten ausschließlich Passiflora incarnata genutzt.
Die hauptsächliche Nutzung der Passionsblumenextrakte ist für eine entspannende, spannungs- und angstlösende Wirkung. Der beruhigende Effekt ist nicht nur aus der Volksmedizin zu entnehmen, es finden sich auch genügend Studien wieder, die diese belegen. Die Passionsblume enthält eine Reihe von bioaktiven Verbindungen, darunter Flavonoide wie Vitexin und Isovitexin, die für ihre antioxidativen Eigenschaften bekannt sind. Außerdem enthält sie Harman-Alkaloide, die zur beruhigenden und angstlösenden Wirkung beitragen. Daher wird die Heilpflanze bei Einschlafproblemen eingesetzt oder zur Entspannung vor stressigen und nervösen Situationen wie beispielsweise für einige ein Zahnarztbesuch. In einer Studie wurde der Schlaf nach Passionsblumenextrakt untersucht und es wurde eine Verbesserung der Schlafeffizienz sowie des Aufwachens gefunden bei den Probanden. Häufig wird es auch in der Phytotherapie gegen Anspannung und Reizbarkeit, sowie damit zusammenhängende Rückenschmerzen und Verspannungen oder Magen-, Darmbeschwerden eingesetzt, ferner auch bei depressiver Verstimmung, Hysterie oder Asthma. Aufgrund von Studien wird auch ein positiver Einfluss auf die Symptome von neurologischen Störungen wie ADHS und Autismus vermutet, für eindeutige Aussagen sind jedoch noch genauere Untersuchungen erforderlich.
Bezüglich weiterer gesundheitlicher Vorteile enthält die Pflanze Phenole und Flavonoide die bekannt dafür sind antioxidative, entzündungshemmende und neuroprotektive Eigenschaften zu haben.
Mögliche Nebenwirkungen
Eine Einnahme bis zu 800 mg pro Tag gilt als ungefährlich. Es kann bei einigen Menschen jedoch zu Unruhe und Verwirrung führen.
Schwangeren wird die Einnahme von Passionsblume abgeraten, da diese zu Kontraktionen führen kann.
Die Einnahme von Passionsblumenextrakten sollte bei bestimmten Erkrankungen wie Leberproblemen oder niedrigem Blutdruck mit Vorsicht erfolgen. Auch die gleichzeitige Einnahme mit sedierenden Medikamenten oder Alkohol sollte vermieden werden.
Anwendungen in Kosmetik
Da enthaltene Stoffe der Passionsblume lichtschützend mit einem Faktor von ungefähr 15 sind, eignen sie sich potentiell in einigen Kosmetika als Lichtschutz. Die häufigste Anwendung der Passionsblume und Früchte ist in Pflegeprodukten für die Haut so wie Gesichtsmasken, da die Extrakte collagenschützend sind und die Haut erweichen.
Umweltbezogener Vorteil
Die Schalen der Früchte können im Hinblick auf den Umweltschutz Metallionen aus dem Abwasser adsorbieren, was die Kosten für die Abwasserbehandlung senken, kann in einigen Regionen.
Welche AgilNature® Produkte enthalten Passionsblume?
Produkt |
Menge |
NRV* |
100 mg pro 1 Kapsel (Tagesportion) |
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*Nutrient Reference Value = Prozentsatz des Referenzwertes nach Anlage XIII der Lebensmittelinformationsverordnung VO (EG) Nr. 1169/2011.
** Keine Empfehlung vorhanden.
Literatur:
- ”Passionflower". National Center for Complementary and Integrative Health, US National Institutes of Health. August 2020. https://www.nccih.nih.gov/health/passionflower (Abgerufen am 19.01.2024)
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- Janda K, Wojtkowska K, Jakubczyk K, Antoniewicz J, Skonieczna-Żydecka K. Passiflora incarnata in Neuropsychiatric Disorders-A Systematic Review. Nutrients. 2020 Dec 19;12(12):3894.
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- Amini F, Amini-Khoei H, Haratizadeh S, Setayesh M, Basiri M, Raeiszadeh M, Nozari M. Hydroalcoholic extract of Passiflora incarnata improves the autistic-like behavior and neuronal damage in a valproic acid-induced rat model of autism. J Tradit Complement Med. 2023 Feb 23;13(4):315-324.