Folat dürfte wohl das bekannteste Vitamin in der Schwangerschaft sein. Es gehört zu den wasserlöslichen B-Vitaminen und kann in unterschiedlichen physiologisch aktiven Formen vorkommen. Folate kommen vor allem in Blattgemüse vor, wie Spinat und Salat, sowie in Getreide (Weizenkleie und -keime). Aber auch tierische Lebensmittel wie Eigelb, Rinder- und Schweineleber gehören zu den Folatquellen. Der synthetisch bzw. industriell hergestellte Vertreter des Vitamins ist die Folsäure. Sie wird zur Anreicherung von Lebensmitteln und in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet (1, 2).
Folat – Bedeutung in der Schwangerschaft
Schwangere Frauen nehmen im 1.Trimenon nur ein Drittel der empfohlenen Menge an Folat zu sich. Der Körper kann dann zwar auf die körpereigenen Speicher zurückgreifen, allerdings sind diese aufgrund des erhöhten Bedarfs während der Schwangerschaft und insbesondere bei jungen Müttern, die geringere Reserven haben, schnell erschöpft. Auch rasch aufeinanderfolgende oder Mehrlingsschwangerschaften stellen eine besondere Belastung für den Folathaushalt dar. Gerade in der Anfangsphase, wenn viele noch nicht wissen, dass sie schwanger sind, kann ein Folsäuremangel der Mutter erhebliche Folgen für das ungeborene Kind haben. Dazu zählen niedriges Geburtsgewicht, Früh- und Fehlgeburt, Missbildungen und angeborenen Fehlbildungen, wie die Neuralrohrdefekten. Es sollte daher auf eine ausreichende Zufuhr, auch schon vor der Schwangerschaft, geachtet werden. Dies kann über eine folatreiche Ernährung, sowie eine mit dem Arzt abgesprochene Supplementation von Folsäure erfolgen. Aber aufgepasst, die folatreiche Leber sollte von Schwangeren gerade im 1. Trimenon gemieden werden, da sie zu hohe Mengen an Vitamin A liefert, welche für den Fötus schädlich sein können (2, 4).
Folat – die wichtigsten Aufgaben in Kürze
- Folat trägt zur normalen Aminosäuresynthese bei
- Folat trägt zur normalen Blutbildung bei
- Folat spielt eine Rolle im Prozess der Zellteilung
- Folat trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei
- Folat trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
- Folat trägt zu einer normalen psychologischen Funktion bei
- Folat trägt zu einem normalen Homocystein-Stoffwechsel bei
- Folat trägt zum Wachstum des mütterlichen Gewebes während der Schwangerschaft bei (3)
Hat man allerdings einen Folatmangel, sind vor allem die Zellteilungs- und Wachstumsprozesse gestört, wodurch es zu Blutarmut (Anämie) kommen kann (1). Folglich ist eines der ersten Symptome Müdigkeit, gefolgt von Blässe, Reizbarkeit, Kurzatmigkeit und Schwindel. Ein schwerer Mangel kann zu Depressionen, Verwirrung und sogar Demenz führen (4).
Dein täglicher Bedarf an Folat
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, 300 µg Folat-Äquivalent* pro Tag zu sich zu nehmen. Schwangere sollten sogar 550 µg und Stillende 450 µg Folat-Äquivalent pro Tag zu sich nehmen. Außerdem wird Frauen, die schwanger werden wollen oder könnten, empfohlen zu einer folatreichen Ernährung 400 μg Folat-Äquivalent in Form eines Präparats einzunehmen, um einen Neuralrohrdefekt zu verhindern. Diese zusätzliche Einnahme eines Folsäure- oder Folatpräparats sollte mindestens 4 Wochen vor Beginn der Schwangerschaft anfangen und während des 1.Trimenon der Schwangerschaft beibehalten werden (1).
*Die unterschiedlichen physiologisch aktiven Formen von Folat unterscheiden sich in ihrer Bioverfügbarkeit. Für eine verlässlichere Berechnung der Folataufnahme wurde daher das Folat-Äquivalent eingeführt. 1 Folat-Äquivalent entspricht der Wirkung von 1 mg freiem Folat (2).
Welche AgilNature® Produkte enthalten Folsäure?
Produkt |
Mikrogramm |
*NRV |
200 µg pro Tablette (Tagesration) |
100% |
|
RelaxAgil nacht | 100 µg pro Kapsel (Tagesration) | 50% |
*Nutrient Reference Value = Prozentsatz des Referenzwertes nach Anlage XIII der Lebensmittelinformationsverordnung VO (EG) Nr. 1169/2011.
Literatur:
- DGE (2018): Ausgewählte Fragen und Antworten zu Folat. In: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). https://www.dge.de/wissenschaft/faqs/folat/#folat (abgerufen am 18.02.2022)
- Biesalski, Hans-Konrad; Bischoff, Stephan C.; Pirlich, Matthias; Weimann, Arved (Hg.) (2018): Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer. Unter Mitarbeit von Michael Adolph, Jann Arends, Ulrike Arens-Azevêdo und Christine von Arnim. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag.
- European Commission (2022): Nutrition and Health Claims. In: European Commission. https://ec.europa.eu/food/safety/labelling_nutrition/claims/register/public/?event=search (abgerufen am 18.02.2022)
- Johnson, Larry E.: Folsäuremangel. In: MSD Manual Ausgabe für Patienten. Online verfügbar unter https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/ernährungsstörungen/vitamine/folsäuremangel. (abgerufen am 21.02.2022)