Allergien verstehen: Ursachen, Symptome und Behandlungsansätze

April 02, 2024
Allergien verstehen: Ursachen, Symptome und Behandlungsansätze
Veröffentlicht auf  Aktualisiert am  

Allergien stellen eine der häufigsten chronischen Gesundheitsbelastungen weltweit dar. Sie resultieren aus der Reaktion des Immunsystems auf Fremdstoffe, sogenannte Allergene, welche normalerweise harmlos sind. Dieser Artikel soll Licht in die komplexen Mechanismen von Allergien bringen und aktuelle Ansätze zur Diagnose und Behandlung erörtern. 

Eine allergische Reaktion beginnt, wenn das Immunsystem spezifische Antikörper, bekannt als Immunglobulin E (IgE), als Reaktion auf den ersten Kontakt mit dem Allergen produziert. Bei wiederholtem Kontakt veranlassen diese IgE-Antikörper Zellen dazu, Histamin und andere Chemikalien freizusetzen, was zu den charakteristischen Symptomen einer Allergie führt. Diese allergenen Substanzen können Pollen, Tierhaare, Nahrungsmittel oder Medikamente sein. Im Gegensatz zu einer normalen Immunreaktion, bei der der Körper gegen schädliche Eindringlinge wie Viren und Bakterien kämpft, reagiert das Immunsystem bei einer Allergie irrtümlich auf harmlose Substanzen. 

Symptome und ihre Reichweite:  

Die Symptome einer Allergie können mild bis lebensbedrohlich sein und beinhalten oft eine Kombination von physiologischen Reaktionen. Leichtere Symptome umfassen häufig Niesen, juckende Augen, Hautrötungen oder leichte Atembeschwerden. In schweren Fällen kann es zu einer Anaphylaxie kommen, einer schweren allergischen Reaktion, die eine sofortige medizinische Behandlung erfordert. 

Zu den häufigsten Symptomen gehören: 

  1. Niesen, laufende oder verstopfte Nase 
  1. Juckreiz und Rötung der Augen 
  1. Hautausschlag oder Urtikaria (Nesselsucht) 
  1. Asthma oder Atembeschwerden 
  1. Schwellungen, besonders im Gesichtsbereich 
  1. Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall 

Ursachen und häufige Allergene:  

Allergien können durch eine Vielzahl von Substanzen ausgelöst werden. Zu den häufigsten Allergenen zählen: 

  • Pollen von Bäumen, Gräsern und Unkräutern 
  • Hausstaubmilben und Schimmel 
  • Tierhaare oder Hautschuppen 
  • Insektenstiche oder -bisse 
  • Bestimmte Nahrungsmittel, wie Nüsse, Milch, Eier oder Meeresfrüchte 
  • Medikamente, wie Penicillin oder Aspirin 

Allergie-Typen:  

Es gibt verschiedene Arten von Allergien, die auf die Art des Allergens und die Art der Immunreaktion basieren. Zu den Hauptkategorien gehören: 

  • Saisonale Allergien (Heuschnupfen) 
  • Ganzjährige Allergien (z.B. gegen Hausstaubmilben) 
  • Nahrungsmittelallergien 
  • Medikamentenallergien 
  • Insektengiftallergien 
  • Kontaktallergien (z.B. durch Nickel oder Latex) 

Diagnostische Verfahren:  

Die Diagnose einer Allergie beginnt in der Regel mit einer ausführlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung. Zu den diagnostischen Verfahren zählen: 1) Hauttests, bei denen die Haut mit kleinen Mengen potenzieller Allergene konfrontiert wird, 2) Bluttests zur Messung der Immunreaktion auf bestimmte Allergene 3) Provokationstests, vor allem bei Nahrungsmittelallergien. 

Therapeutische Strategien: 

Die Vermeidung von bekannten Allergenen ist die grundlegendste Behandlung. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Medikamenten, darunter Antihistaminika, Kortikosteroide und Leukotrien-Modifikatoren. Für langfristige Lösungen kann eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) in Betracht gezogen werden. Bei lebensbedrohlichen Reaktionen sind Adrenalin-Injektoren unverzichtbar. 

Ernährung und Allergien:  

Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle für das Immunsystem. Bestimmte Nährstoffe und bioaktive Substanzen können immunmodulierende Effekte haben. In diesem Kontext können die Vitamine, Mineralien, Fettsäuren oder Antioxidantien enthalten, dazu beitragen, die Immunantwort zu regulieren und Entzündungsreaktionen zu modulieren. 

  • Vitamin C: Bekannt für seine antioxidativen Eigenschaften, kann es die Histamin Sekretion hemmen und dessen Abbau beschleunigen, was die Allergiesymptome lindern kann. 
  • Omega-3-Fettsäuren: Diese Fettsäuren, die in Fischöl und Leinöl enthalten sind, könnten entzündungshemmend wirken und haben in einigen Studien eine Reduzierung der Symptome allergischer Erkrankungen gezeigt. 
  • Probiotika: Die Einnahme von Probiotika kann das Immunsystem unterstützen und zu einer ausgeglicheneren Immunantwort führen, was bei Allergien von Vorteil sein könnte. 
  • Quercetin: Dieses Flavonoid wirkt als natürlicher Mastzellen Stabilisator und kann so die Freisetzung von Histamin verhindern. 
  • Vitamin D: Ein Mangel an Vitamin D wurde mit einer erhöhten Anfälligkeit für allergische Erkrankungen in Verbindung gebracht, und die Supplementation kann einen positiven Einfluss haben. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Allergien das Leben vieler Menschen beeinträchtigen und eine erhebliche Belastung für das Gesundheitssystem darstellen. Von der korrekten Identifizierung der Allergene über die Wahl der richtigen Therapie bis hin zur Schulung von Patienten und Angehörigen - es erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Mit dem Fortschritt in der medizinischen Forschung und einer zunehmenden Personalisierung der Behandlungsansätze können wir eine verbesserte Lebensqualität für Allergiker erwarten. Ernährung, insbesondere eine Ernährungsumstellung kann auch eine unterstützende Funktion im Umgang mit Allergien einnehmen und Teil einer ganzheitlichen Therapie Strategie sein.  

 

 

Quellen:  

  • Seth, Divya et al. “Food Allergy: A Review.” Pediatric annals vol. 49,1 (2020): e50-e58. doi:10.3928/19382359-20191206-01 
  • Goodman, Richard E et al. “The Allergen: Sources, Extracts, and Molecules for Diagnosis of Allergic Disease.” The journal of allergy and clinical immunology. In practice vol. 8,8 (2020): 2506-2514. doi:10.1016/j.jaip.2020.06.043 
  • Judith A. Woodfolk, Scott P. Commins, Alexander J. Schuyler, Elizabeth A. Erwin, Thomas A.E. Platts-Mills, Allergens, sources, particles, and molecules: Why do we make IgE responses?, Allergology International, Volume 64, Issue 4, 2015, Pages 295-303, ISSN 1323-8930, https://doi.org/10.1016/j.alit.2015.06.001. 
  • Ring, Johannes. “History of Allergy: Clinical Descriptions, Pathophysiology, and Treatment.” Handbook of experimental pharmacology vol. 268 (2022): 3-19. doi:10.1007/164_2021_509 
  • Simon, Dagmar. “Recent Advances in Clinical Allergy and Immunology 2019.” International archives of allergy and immunology vol. 180,4 (2019): 291-305. doi:10.1159/000504364 
  • Paris, J. L., de la Torre, P., & Flores, A. I. (2021). New Therapeutic Approaches for Allergy: A Review of Cell Therapy and Bio- or Nano-Material-Based Strategies. Pharmaceutics, 13(12), 2149. https://doi.org/10.3390/pharmaceutics13122149 
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